„Natürlich ist die digitale Kommunikation kein Ersatz für die persönlichen Besuche, die im Moment nur sehr eingeschränkt möglich sind. Aber die Tablets können helfen, die schwierige Zeit zu überbrücken. Sie ermöglichen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflege-, Alten- und Behinderteneinrichtungen in Kontakt mit ihren Angehörigen und Freunden bleiben können“, erklärte die CDU-Politikerin.

Die Heimbewohner in der Altenpflege und Behindertenhilfe seien von der Corona-Krise in besonderer Weise betroffen. Sie gehörten zu den Risikogruppen, die eines besonderen Schutzes bedürften. „Die Statistik der durch Corona verursachten Todesfälle in Hessen zeigt dies schmerzlich. Bei fast der Hälfte handelt es sich um Menschen, die in einem Pflegeheim lebten“, bedauerte die Abgeordnete. Politik und Gesellschaft hätten hier eine besondere Verantwortung. Man hoffe, dass sich das Infektionsgeschehen auf niedrigem Niveau stabilisiere, damit die Besuchsmöglichkeiten in absehbarer Zeit ausgedehnt werden könnten.

Die massive Einschränkung sozialer Kontakte als eine der zentralen Schutzmaßnahmen sei für die Betroffenen und ihre Familien nur schwer zu bewältigen. Viele litten sehr unter den aktuellen Kontaktbeschränkungen. Digitale Kommunikation wie die Videotelefonie, die über die Tablets abgerufen werden könne, mache den Alltag ein wenig erträglicher und wirke der Vereinsamung entgegen.

Vielfältiger Nutzen auch nach Corona

„Die Tablets dienen aber nicht nur der Kommunikation. Die Geräte sind vielseitig verwendbar. Es können Anwendungen installiert werden, die Denk- und Wahrnehmungsübungen fördern wie Gehirnjogging oder Kreuzworträtsel oder zu physischen Fitnessübungen anleiten und so Beschäftigungsmöglichkeiten bieten“, so Bächle-Scholz weiter.

Das Surfen im Internet sei ebenso möglich wie das Hören von Musik, Podcasts oder Hörbüchern. Die Onleihe des Landes Hessen, bei der Bücher Zeitungen, Zeitschriften, Filme und Musik ausgeliehen werden könnten, sei auf diesem Weg zugänglich. Die Geräte hätten ihren Nutzen über die Corona-Krise hinaus.

Die Einrichtungen würden beim Einsatz der Geräte unterstützt, damit „die Tablets schnell und unkompliziert zum Wohle der Bewohnerinnen und Bewohner genutzt werden können“. Da man sich der Herausforderung des Pflegepersonals bewusst sei, gebe es Hilfestellung durch Webinare, eine Technik-Hilfe-Hotline und ein Einführungsvideo.

Lücken in digitaler Versorgung schließen

Die Tablets seien WLAN-fähig und könnten in den Einrichtungen in das jeweilige Netz eingebunden werden. Wenn kein WLAN vorhanden sein, könne dies mit Hilfe der Kommune und finanzieller Unterstützung des Landes eingerichtet werden.

„Die Städte und Gemeinden haben die Möglichkeit in Form eines Sonder-Calls das WLAN-Förderprogramm ‚Digitale Dorflinde‘ für kommunale Pflegeeinrichtungen zu nutzen“, informiert Sabine Bächle-Scholz. Eine weitere Möglichkeit biete das Förderprogramm „Ehrenamt digitalisiert“, mit dessen Hilfe eingetragene Vereine oder gemeinnützige juristische Personen des Privatrechts Mittel beantragen könnten.

Für die Anschaffung der 10.000 Tablets, von denen rund 69.000 Menschen in über 1.000 Einrichtungen in Hessen profitieren, wendet das Land 1,4 Millionen Euro auf. „Dies ist zugleich ein wichtiger Schritt und ein Schub, um Lücken in der Digitalisierung der Pflege und Behindertenhilfe zu schließen“, betonte die CDU-Abgeordnete abschließend.

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